Veröffentlicht am July 4, 2024
<!– von hakan –>Eigentlich… Oh, schon wieder ein “Eigentlich” 🙂
Also, eigentlich, wollte ich gleich weiter Solo-Platzrunden fliegen um meine frisch unter Beweis gestellten Fähigkeiten weiter zu verfestigen. Leider wollte die Wetterhexe nicht so wie wir wollen. Die Gewitterfront, die laut Vorhersage erst in der Nacht über Erding ankommen sollte war so früh da dass nicht mehr an einen Solo-Flug zu denken war. Statt dessen wollten wir vor dem Gewitter raus, im Süden etwas Airwork machen und nach dem Gewitter wieder zurück. So zumindest unser Plan.
Kaum waren wir mit dem Runup fertig und abflugbereit, war auch schon das Gewitter auf der Piste. Beim Startlauf war dann schon ab der Hälfte der benötigten Startstrecke die Piste noch zu erkennen aber links und rechts kaum noch etwas. Beim Rotieren habe ich mir etwas mehr Zeit als üblich gelassen damit ich mehr control authority habe. Das war auch dringend nötig, diesmal habe ich das erste Mal erlebt was vertikale Windscherung bedeutet. Erst ab 500 ft über Grund, schon auf dem Weg zum Querabflug, wurde die Luft so langsam beherrschbar.
Airwork haben wir auch lieber bleiben lassen. Statt dessen flogen wir eine weite Schleife nach Osten, nutzten die Gelegenheit, um ISOL TCU / TSRA mal aus dem Cockpit eines Sportflugzeuges zu erleben. Inklusive der immer wieder auftretenden Windscherungen und der schlechten Sicht.
Nach der Landung wurde mir im Debriefing klar dass es ja einen Ausbildungspunkt “Flug bei schlechten Sichtverhältnissen” gibt und dass Stefan diese Gelegenheit genutzt hat, mir eindrücklich zu demonstrieren was hinter diesem unschuldig klingenden Namen steckt.
Er sagte mehrmals im Flug “Mach deine eigenen Erfahrungen”. Ja, die habe ich, und weiss jetzt auch warum ich bei solchem Wetter nicht fliegen würde. Bis jetzt war es ja eher theorethisches Wissen der Art “das übersteigt meine persönlichen Minima” aber es so eindrücklich zu erleben welche Urgewalt Mutter Natur hat zementiert meinen Respekt vor der Sache noch weiter.